Freitag, 26. April 2024
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ESC 2014 Halbfinale 1: Die 16 Teilnehmer inkl. Videos



Heute überträgt www.eurovision.de per Video-Livestream von 21.00 bis 23.00 Uhr das erste Halbfinale.
© Eurovision

Suzy – Quero ser tua (Portugal)

In ihrem Heimatort Figueira da Foz, einem berühmten Seebad in Portugal, ist Susana Guerra wohlbekannt. Die 34-jährige Sängerin wurde dort jüngst sogar zur Karnevalskönigin gewählt. Grund dafür ist nicht ihr fast makelloses Aussehen. Die Auszeichnung ehrt die als Suzy bekannte Musikerin als diesjährige Repräsentantin Portugals, das nach einem Jahr Abwesenheit erneut beim Eurovision Song Contest teilnimmt. Karnevalskönig wurde übrigens Emanuel, der Autor ihres ESC-Beitrags “Quero ser tua”. Der Komponist war auch 2007 für den portugiesischen Beitrag “Dança comigo” verantwortlich. Die Interpretin Sabrina schaffte es damit allerdings nicht ins Finale.

Guerra singt bereits im Alter von fünf Jahren zum ersten Mal auf einer Bühne und feiert mit der Kinderband Onda Choc in den 90er-Jahren große Erfolge. 1999 landet sie mit dem Duo Anjos einen Hit, der noch heute gern zu Weihnachten gespielt wird: “Nesta Noite Branca”. Einmal hineingehört stellt sich die Frage, ob das nicht eine lusitanische Coverversion von “Last Christmas” ist? Aber das ist sicherlich ein Missverständnis.

2002 tritt Suzy dann als Solo-Musikerin in Erscheinung, arbeitet mit dem bekannten Musiker João zusammen und singt beim Musical “My Fair Lady” die Hauptrolle. 2012 siedelt sie zunächst nach Vancouver, dann nach New York und schließlich nach Dubai über. Dort arbeitet sie als Flugbegleiterin bei einer arabischen Airline und tritt nur noch vereinzelt als Musikerin in Portugal und Dubai auf.

Schweren Herzens verlässt Suzy die liebgewonnene zweite Heimat Anfang dieses Jahres, um einem Ruf zu folgen – dem des populären Musikers und Komponisten Emanuel. Dieser hat sie gebeten, mit seinem Song “Quero ser tua” (Ich möchte die deine sein), bei der 50. Ausgabe des Festival de Canção teilzunehmen, dem portugiesischen ESC-Vorentscheid.
Die portugiesische ESC-Kandidatin Suzy freut sich nach ihrem Sieg beim Vorentscheid.

Mit großen Trommeln auf der Bühne beginnt das Lied mit Lambada-Klängen, die aber tatsächlich Pimba-Rhythmen sind. Ein Wort, das Emanuel mit seinem gleichnamigen Hit “Pimba Pimba” selbst geprägt und mit diesem Ausdruck einen Eintrag ins portugiesische Wörterbuch gefunden hat. Überraschend gewinnt Suzy mit diesem nicht besonders modern wirkenden Song. Die Reaktionen auf ihren Sieg fallen kontrovers aus. Fakt ist, dass Emanuel und Suzy laut eigenem Facebookauftritt bis Anfang April an neuen Arrangements der Komposition arbeiten. Sie wollen mehr brasilianische und afrikanische Klänge in den Beitrag fließen lassen.

Schon als Kind hat Suzy davon geträumt, auf der Eurovisionsbühne zu stehen. In Kopenhagen geht dieser nun beim ersten Halbfinale in Erfüllung. Ihre Drummer wird sie auf jeden Fall mitnehmen, wie sie in einem Interview mit Fans ankündigt. “Ich möchte mein Land würdig vertreten und wünsche mir, dass alle Portugiesen stolz auf mich sein können”, sagt die Sängerin. Mit dem Lied möchte sie positive Emotionen und Freude ins Festival bringen, denn in Ländern wie Spanien und Portugal herrschten harte Zeiten. Da sei es besonders wichtig, mit Freude und einer positiven Message den Alltag zu bereichern. Ob sie mit “Quero ser tua” das Blatt für Portugal beim ESC wendet?

The Common Linnets – Calm After The Storm (Niederlande)

Einmal zurücklehnen, im Auto dem Sonnenuntergang entgegen fahren – oder noch besser, auf ein Pferd setzen und durch die Prärie reiten: Dazu inspiriert deren Song “Calm After The Storm”. Genau das wollen die Musiker Ilse DeLange und Wylon: musikalischen und optischen Ballast entrümpeln, back to the roots, ehrliche, handgemachte Musik bieten. Country eben, in der Bluegrass-Tradition, gemischt mit Folk. In ihrem ESC-Beitrag singen sie im Duett “Skies were black and blue, thinking about you”: Die Himmel waren blau und schwarz, als ich an dich dachte. Eine Geschichte eines Paares, dessen Vertrauen sich abgenutzt hat und das seinen Zustand überdenkt.

Das gilt nicht für DeLange (Jahrgang 1977) und Waylon (Jahrgang 1980). Deren musikalische Beziehung reicht lange zurück. Sie haben schon als Teenager zusammen Country gesungen und komponiert. Seither sind sie als Profis eigentlich Solomusiker. So hat DeLange seit 1998 bereits fünf Studioalben und viele Top-1-Plätze in den heimischen Charts im Portfolio – stets mit Countrymusik. Waylon – eigentlich Willem Bijkerk – trägt diesen sogar im Künstlernamen.

Er nennt sich nach seinem Idol Waylon Jennings, mit dem er 2001 im Epizentrum des Country schlechthin, in Nashville, zusammengearbeitet hat. Als Jennings 2002 starb, kehrte Willem alias Waylon zurück in die Heimat. 2005 nahm er gemeinsam mit der Sängerin Rachel Kramer einen Anlauf auf den ESC, schaffte es aber nicht ins nationale Finale. Dafür beeindruckte Waylon mit seiner Teilnahme und einem zweiten Platz bei der TV-Casting-Show “Holland’s got Talent”.

2013 hatte Ilse nun die Idee, mit wechselnden Musikern die Band The Common Linnets voranzutreiben und wählte Waylon als ersten Duettpartner. Gemeinsam schrieben sie das erste Album “The Common Linnets” – und produzierten es in Nashville, wo Ilse bereits ihre erste Platte aufgenommen hatte. Diesem Album, das in der ESC-Finalwoche erscheint, entstammt auch “Calm After The Storm”.

“Es geht einfach darum, ehrlich zu sein”, hat die 36-Jährige auf einer Pressekonferenz über die musikalischen Absichten gesagt. Dort gab das Duo auch bekannt, dass der niederländische Sender TROS sie als ESC-Teilnehmer auserkoren hat. Waylon ergänzt: “Zwei Stimmen, zwei Gitarren und dann kippst du einfach dein Herz aus.” Es geht nicht um Kleidung, Schmuck oder Tänzer auf der Bühne. Keep it simple, so halten sie es auch beim Auftritt.

Damit bilden sie ein Kontrastprogramm im ersten Halbfinale zum vorausgehenden Pimba-Lambada-Getrommel der Portugiesin Suzy – allerdings ist der Folgebeitrag von Sergej Ćetković aus Montenegro, eine mit Flöte untermalte Ballade, auch sehr ruhig. Ob sie es ins Finale schaffen oder nicht – ein anderer Auftritt ist ihnen jetzt schon sicher: Am 21. Juni 2014 werden The Common Linnets ein neues Festival im Fußballstadion von Enschede namens “Tuckerville” eröffnen.

Sergej Ćetković – Moj svijet (Montenegro)

Wunderschöne Landschaften, das Meer, ein kleines Mädchen, das mit seinen Eltern verreist und sein trauriger Freund, der es nicht gehen lassen mag. So beginnt das Video zur Ballade “Moj Svijet”, dem Beitrag Montenegros beim diesjährigen Eurovision Song. Dann erscheint der smarte Sänger des Stücks: Sergej Ćetković. “Meine Welt” heißt der Titel übersetzt, und Ćetković erinnert sich genau daran – an seine Welt, als er klein war.

In Sergejs eigener Kindheit ist seine Welt die Musik. Mit zehn Jahren gewinnt der talentierte Klavierspieler 1986 den zweiten Platz bei einem Kindermusikfestival in seiner Heimatstadt Podgorica. Tagsüber spielt der Junge auf der Musikschule Mozart, Bach und Schubert – zu Hause aber rotieren die Beatles und Peter Gabriel auf dem Plattenteller. Irgendwann weiß der junge Sergej dann: Popmusik, das ist es. Er singt und spielt Keyboard in Bands, startet 1998 eine Solokarriere und veröffentlicht mehrere Alben. Heute ist der 38-Jährige einer der erfolgreichsten Musiker und Komponisten Montenegros und auf dem gesamten Balkan beliebt.

Normalerweise hätte Ćetković damit beste Voraussetzungen beim Eurovision Song Contest, dürfte er doch dank seiner Popularität auf einen schönen Punkteregen aus den ex-jugoslawischen Nachbarstaaten hoffen. Doch viele dieser Länder sind in diesem Jahr in Kopenhagen nicht dabei.

Montenegro könnte sich aber auch einfach auf den Song verlassen: “Moj Svijet” ist eine klassische Ballade mit leicht folkloristischen Elementen, vom Interpreten selbst komponiert. Wenn Flöten und Geigen einsetzen, läuft das Lied Gefahr, etwas zuckrig zu werden – doch Ćetkovićs markante Stimme umschifft gekonnt die Klippen des Kitsches. Balkan-Melancholie mit Meeresrauschen.

András Kállay-Saunders – Running (Ungarn)

Wenig deutet bei diesem Sänger auf den ersten Blick darauf hin, dass er aus Ungarn kommt. Als Kállay Saunders firmiert der 29-Jährige bei einem schwedischen Poplabel, das in Malmö sitzt. Eines seiner neuen Videos zum Lied “Play My Song” spielt am Strand vor der Kulisse der Öresundbrücke. Als Eurovisionskundiger reibt man sich verwundert die Augen – vor nicht einmal einem Jahr war das ESC-Finale noch in Malmö und man konnte ausgiebig die berühmte Brücke bewundern. Nun braucht Saunders von seinem Studio aus nur wenige Kilometer über ebendiese zu fahren, um beim nächsten Song Contest in Kopenhagen teilzunehmen – nämlich als Kandidat Ungarns.

Wirklich Ungarn? Bei näherem Betrachten der Biografie springt zunächst der prominente Vater ins Auge: Fernando Saunders. Der aus Detroit stammende Sänger und Bassist hat viele Jahre lang mit Lou Reed musiziert sowie mit anderen Größen wie Jeff Beck, Marianne Faithfull, Tori Amos, Joan Baez. Selbst mit Pavarotti ist Saunders senior aufgetreten und hat seinem Sohn ein sicheres Gespür für Jazz, R’n’B und Rock mit in die Wiege gelegt, als der Junior 1985 in New York zur Welt kam.

“Er hat mich immer mit nach Detroit genommen, wo alles begonnen hat und mir die Ecken gezeigt, und die Lokale, wo er gesungen hat. Und ich wusste schon ganz früh, dass ich in seine Fußstapfen treten will. Ich kann mich daran erinnern, ganz klein zu sein und von Garderobe zu Garderobe gehuscht zu sein und wie ich total geflasht davon war, wie sich jeder auf die Show vorbereitet hat”, sagt Saunders junior über diese Zeit.

András’ Mutter Katalin ist ein ungarisches Model, das der Adelsdynastie Kállay entstammt. Für den Song Contest tritt der gebürtige Amerikaner unter seinem bürgerlichen Namen András Kállay-Saunders an. Seit 2011 lebt er nun in Ungarn. Ursprünglich wollte er dort nur seine kranke Großmutter besuchen. Doch als der junge Sänger eine Aufforderung im Fernsehen zu der Musik-Talentshow Megasztár sieht, probiert er sein Glück.

Seine soulige Stimme kommt gut an, er landet auf dem vierten Platz, firmiert bei Universal und schafft es mit zwei Singles in die Top Ten der nationalen Charts. Ein Jahr später arbeitet er mit dem schwedischen Rapper Rebstar zusammen und ihre gemeinsame Single “Tonight” erklimmt ebenfalls eine Top-Platzierung in Ungarn. Ende 2012 verlässt Saunders Universal und wechselt zu Rebstars schwedischem Label Today Is Vintage nach Malmö.

Gleich mit seiner ersten Single beim neuen Label bewirbt er sich für den nationalen ESC-Vorentscheid “Dal”. Zwar siegt er mit “My Baby” nicht, doch der Titel belegt wochenlang Platz eins der Charts. Mit seinem wiederholten Anlauf bei “Dal 2014” in einem qualitativ guten und bunten Teilnehmerfeld schafft András dann das Ticket nach Kopenhagen zu lösen. Sein Beitrag “Running”, eine Ballade aus der Feder von Krisztián Szakos und Kállay-Saunders selbst, behandelt ein schwieriges Thema: Kindesmisshandlung.

Hört euch hier alle 16 Teilnehmer des 1. Halbfinales bei ihren Proben an

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