Freitag, 26. April 2024
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ESC 2014 Halbfinale 1: Die 16 Teilnehmer inkl. Videos



Heute überträgt www.eurovision.de per Video-Livestream von 21.00 bis 23.00 Uhr das erste Halbfinale.
© Eurovision

Pollapönk – No Prejudice (Island)

Die kennt doch jedes Kind! Diese schöne Floskel ist im Falle von Pollapönk ausnahmsweise mal ganz wörtlich zu nehmen – zumindest in Island. Die Alternative-Band will mit ihrer Musik nämlich ganz ausdrücklich sowohl Erwachsene als auch Kinder ansprechen – und tut dies auf ihrer Heimatinsel seit nunmehr acht Jahren mit immensem Erfolg. Pollapönk machen in Island das, was hierzulande die Hip-Hop-Band Deine Freunde betreibt: Sie setzen sich musikalisch für den Familienfrieden ein. Kinder finden’s cool, Eltern lustig.

Dabei fing alles an der Uni an: Die Gitarristen und damals angehenden Vorschullehrer Haraldur Freyr Gislason und Heidar Orn Kristjansson nahmen 2006 als Teil einer Studienarbeit ein Album auf, an dem Kinder verschiedener Altersstufen und ihre Eltern Spaß haben und vor allem: mitsingen sollten. Die Platte “Pollapönk” wurde ein Mega-Erfolg in Island. Im Jahr darauf entstand aus dem Projekt eine echte Band. Seitdem haben die Indierocker zwei weitere Alben aufgenommen und so ungeheuer viele Konzerte gespielt, dass man mutmaßen darf: Nicht nur jedes Kind kennt Pollapönk, die Jungs von Pollapönk kennen auch jedes isländische Kind. Frontmann Haraldur ist übrigens inzwischen Vorsitzender des Verbandes der Vorschullehrer in Island.

Pollapönk setzen sich mit ihrer Musik für Toleranz und gegen Diskriminierung ein: Jeder hat das Recht, in Frieden zu leben, und Unterschiede sollte man feiern, nicht bekämpfen. Da ist es nur konsequent, dass ihr ESC-Beitrag “No Prejudice” (deutsch: “Keine Vorurteile”) heißt. Wo wäre dieser Song besser aufgehoben als beim kunterbunten Eurovision Song Contest?

Den entern Pollapönk in quietschbunten Trainingsanzügen. Ihr selbst geschriebener Beitrag ist ein spaßiger Sing-along-Song mit Rumms und höchst eingängigem Refrain (“Boh-boh-boh-boh-boh!”). Dabei hat es Indierock doch immer so schwer beim ESC. Aber was “No Prejudice” angeht, haben die Isländer noch einen Trumph im Ärmel: den begnadeten und auch von den Kritikern geliebten Songwriter John Grant. Der US-Amerikaner hat den Song vom Isländischen ins Englische übersetzt, damit auch im Rest Europas die freundliche, weltoffene Message ankommt: Am Beispiel eines Menschen mit Sprachfehler geht es hier um Toleranz, Respekt und – Spaß.

Hersi Matmuja – One Night’s Anger (Albanien)

Ein zartes Stimmchen kann man ihr nicht vorhalten. Wenn Hersi Matmuja singt, wackeln die Wände. Kraftvoll und sicher schmettert sie beim albanischen Vorentscheid Festivali i Këngës im Dezember 2013 ihren Song “Zemërimi i një nate”. Sie trägt ein schlichtes, schwarzes Kleid, eine etwas merkwürdige “Vorhang”-Frisur und legt viel Gefühl in ihren Vortrag. Die konzentrierte Performance überzeugt die Jury. Sie wählt die stimmgewaltige Musikerin auf Platz eins. Ein Triumph für das 1990 in Nordalbanien geborene Naturtalent und Ergebnis stoischen Siegeswillens. Denn sie ist Dauergast bei dem nationalen Gesangswettbewerb.

Bereits 2006, 2010, 2011 und 2012 versucht Hersi die Fahrkarte zum ESC zu ergattern. 2012 kommt sie der Erfüllung ihres Traums mit dem Lied “Kush ta dha këtë emër” sehr nahe. Sie schafft es bis auf Platz drei. Der Song stammt aus der Feder von Genti Lako und Jorgo Papingji. “Unsere künstlerische Chemie stimmt perfekt. Wir waren überzeugt, dass wir 2013 wieder dabei sein müssen. Als ich den neuen Song ‘Zemërimi i një nate’ im Studio der Komponisten hörte, habe ich geweint. Ich hab sofort an ihn geglaubt”, erzählt Hersi. Ihre Intuition sagt ihr das Richtige. 2013 gewinnt das künstlerische Dreamteam das Ticket zum ESC 2014 in Kopenhagen.

Das Lied “Zemërimi i një nate” (Der Zorn einer Nacht) startet mit einem musikalischen Gewitter. Ein Sinnbild für die Gefühle Zorn und Ärger, die laut Hersi zu den schlimmsten gehören und Beziehungen zerstören. Doch schnell klärt sich das Unwetter und mündet in eine innige Ballade, die zur Besonnenheit aufruft. “Denke nach und warte bis zum Morgen. Da siehst Du klarer als in der Nacht”, ist laut Hersi die Botschaft des Songs. Beim Festivali i Këngës performen alle Künstler in der Landessprache. In Kopenhagen singt Hersi den Titel auf Englisch, “One Night’s Anger”, damit ihn jeder versteht.

Musikalisch wird der Song in jedem Fall noch überarbeitet. Entsprechend der ESC-Richtlinien muss er auf maximal drei Minuten gekürzt werden. Auch das Arrangement wird noch verändert und stärker auf europäische Ohren ausgerichtet. Dass die Songs bis zum Auftritt beim ESC überarbeitet werden, ist üblich. Hersi ist überzeugt, dass das Lied noch besser wird: “Wir alle wissen, dass Albanien sehr gut im Umgestalten ist. Warten wir also auf die finale Version des Songs.” Ob Hersi auch in Sachen Performance noch aufdreht und stärker auf Showelemente setzt, wird im Team entschieden. Sie selbst würde bei einem schlichten Auftritt bleiben, denn sie will vor allem, dass die Leute hinhören.

The Tolmachevy Twins – Shine (Russland)

Steht da etwa das doppelte Lottchen auf der Showbühne? Oder ist das eine optische Täuschung? Russland setzt beim diesjährigen Eurovision Song Contest ganz augenscheinlich auf den Nanu-Effekt und schickt mit den Tolmachevy Twins einen Act nach Kopenhagen, der beim ersten Hingucken für Irritation sorgt – so ähnlich sehen sich die beiden strohblonden Zwillinge.
Und auch die Bühnendeko ist ein Hingucker, dem Kulissenbauer ist offensichtlich mehr als ein Lichtlein aufgegangen: Unzählige Glühbirnen baumeln über den 17-jährigen Schwestern und lassen sie, getreu dem Songtitel “Shine”, im rechten Licht erscheinen.

Der Song selbst entpuppt sich dann leider als überraschungsarmes Liedchen: “Shine” ist drei Minuten grundsolider Lächelpop ohne Ecken und Kanten. Wenn im Refrain die Windmaschine loslegt, ein silberner Glitterregen niedergeht und die freundlichen Schülerinnen versuchen, stimmlich alles zu geben, lässt das kurz auf eine dramatische Wendung hoffen.

Doch dann zerspringt nur eine Glühbirne, und der Song geht einfach noch mal von vorne los. Das ist nicht schlimm, das tut nicht weh, das ist poppig und nett – und wird vermutlich genau deshalb so manches Pünktchen einsammeln. Doch ob den Tolmachevy Twins mit diesem harmlosen Song gelingt, was ihnen mit einem anderen im Jahr 2006 glückte, bleibt abzuwarten: Da nämlich gewannen sie – im zarten Alter von neun Jahren – den Junior-Wettbewerb des Eurovision Song Contest. Es folgten Konzerte, ein Album, ein Dokumentarfilm, Shows, ein Musical. Nun hoffen die umtriebigen Töchter einer Musiklehrerin auf einen Sieg beim “echten” ESC.

Den hatte Russlands bislang erfolgreichster Kandidat Dima Bilan im Jahr 2008 vorgemacht. Bereits 2006 war Bilan hinter Lordi auf Platz zwei gelandet. Auch andere Acts aus Putins Reich waren erfolgreich, die Bilanz bisher: neun Top-Ten-Platzierungen bei 17 Teilnahmen seit 1994. Am schillerndsten dürften dabei die Großmütter von Buranowski Babuschki aufgefallen sein, die sich 2012 auf den zweiten Platz sangen. Unvergessen auch das “Skandalduo” t.A.T.u., das 2003 Dritte wurden. Aber auch Dina Garipova holte 2013 in Malmö einen guten fünften Rang. Ein schweres Erbe für die jungen Tolmachevy-Schwestern. Aber sie sind ja zu zweit.

Dilara Kazimova – Start A Fire (Aserbaidschan)

835142 – nein, das ist nicht die Telefonnummer von Dilara Kazimova. Die sechs Ziffern stehen stellvertretend für den Druck, der auf Aserbaidschans Kandidatin für den Eurovision Song Contest 2014 lastet. Acht, drei, fünf, eins, vier und zwei sind nämlich die Platzierungen, die das zentralasiatische Land in den vergangenen Jahren beim ESC erreichte. Damit zählt Aserbaidschan zu den erfolgreichsten Wettbewerbsländern der jüngeren Vergangenheit und schaffte es seit seiner Erstteilnahme 2008 als einziges Land, jedes Jahr unter die besten zehn zu kommen.

Damit das auch so bleibt, gab man sich bei der Kandidatensuche jede erdenkliche Mühe. Die Stimme für Kopenhagen wurde innerhalb mehrerer Folgen der Castingshow “Böyük Sehne” ermittelt. Als eine der letzten drei Finalisten konnte sich Dilara Kazimova durchsetzen. Die 1984 in Baku geborene Sängerin und Schauspielerin studierte Gesang an der örtlichen Musikakademie. Mit der Rockband Unformal und als Sängerin des Duos Milk & Kisses trat sie bereits 2008 und 2010 für den Vorentscheid zum ESC an und wurde jeweils Zweite.

Das Lied, mit dem sie ihre Heimat vertreten wird, heißt “Start A Fire”, geschrieben hat es das schwedische Komponisten- und Autorentrio Johan Kronlund, Alessandra Günthardt und, mal wieder, Stefan Örn. Letzterer gilt mittlerweile als der Ralph Siegel Aserbaidschans – mit ähnlichem Erfolg: Örn mitverantwortete drei der letzten vier Beiträge Aserbaidschans, darunter Ell & Nikkis Siegertitel von 2011, “Running Scared”.

Diesmal hat sich Stefan Örn, der auch Juror bei “Böyük Sehne” war, auf das Wesentliche konzentriert: die Stimme. “Start A Fire” beginnt als ruhige, leicht jazzig angehauchte Klavierballade, die vom leidenschaftlichen Organ Dilara Kazimovas getragen wird. Im Verlauf steigert sich der Song zu einem an- und abschwellendem Schmachtfetzen, der kompositorischen Minimalismus und orchestralen Bombast aufs Trefflichste vereint.

Auf der nächsten Seite erfahrt ihr mehr zu den Teilnehmern Ukraine, Belgien, Moldau und San Marino.

Hört euch hier alle 16 Teilnehmer des 1. Halbfinales bei ihren Proben an

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