Samstag, 27. April 2024
StartMUSIKESC 2014 Halbfinale 1: Die 16 Teilnehmer inkl. Videos

ESC 2014 Halbfinale 1: Die 16 Teilnehmer inkl. Videos



Heute überträgt www.eurovision.de per Video-Livestream von 21.00 bis 23.00 Uhr das erste Halbfinale.
© Eurovision

Maria Yaremchuk – Tick-Tock (Ukraine)

Nur selten war der Eurovision Song Contest für ein Land so wichtig wie der diesjährige für die Ukraine. Wenige Monate nach dem Sturz der Janukowitsch-Regierung und der darauf folgenden russischen Annexion der Krim ist eine Teilnahme am größten europäischen Medienereignis von doppelter Bedeutung. Symbolisch ist sie einerseits eine Art Rückkehr zur Normalität nach Monaten der politischen und gesellschaftlichen Unruhe. Andererseits bedeutet der Wettbewerb für die sich nach Westen orientierenden Ukrainer eine Vergewisserung der europäischen Staatengemeinschaft – ihr Land ist ein Teil Europas.

Und Europa erinnert sich gern an die Beiträge aus der Ukraine. Seit der ersten Teilnahme 2003 gab es regelmäßig gute Platzierungen. Bereits im zweiten Jahr, 2004 in Istanbul, konnten Ruslana mit “Wild Dances” einen Sieg verbuchen. Und in den Jahren 2007 und 2008 verpassten erst Verka Serduchka und dann Ani Lorak nur knapp den ersten Platz. Ein dritter (2013) und ein vierter Rang (2011) runden die insgesamt gute Bilanz im Wettbewerb ab.

Dieses Jahr wird Maria Yaremchuk für die Ukraine auf der Bühne stehen. Die Tochter des in der Ukraine sehr berühmten Sängers und Schauspielers Nazar Yaremchuk, die sich selbst als unpolitisch bezeichnet, hat 2012 bereits einen großen nationalen Gesangswettbewerb gewonnen. Zehn Jahre nach Ruslanas Erfolg soll sie ihr Land nun beim ESC ganz nach vorne bringen. Im ukrainischen Vorentscheid Ende Dezember in Kiew konnte sich die 21-Jährige mit dem Lied “Tick-Tock” sowohl im SMS-Voting als auch bei der Jury gegen 19 Konkurrenten durchsetzen. Im Jahr zuvor hatte Yaremchuk schon einmal am ukrainischen Vorentscheid teilgenommen, wurde damals aber nur Fünfte.

Axel Hirsoux – Mother (Belgien)

Seit Heintje und “Mama” hat niemand mehr so herzerweichend seine Mutter angeschmachtet wie der belgische ESC-Kandidat Axel Hirsoux mit dem Lied “Mother”. Heintje war damals ein schmaler zwölfjähriger Junge vor dem Stimmbruch – Axel Hirsoux dagegen ist ein erwachsener Mann mit einer Obelix-ähnlichen Statur, der nie einen Stimmbruch gehabt zu haben scheint. In den höchsten Tenor-Tönen schmettert er seine Ode an die Mama, preist sie als seinen Satelliten, seinen Zufluchtsort und seine Führerin – das muss man sich erst einmal trauen.

Doch Hirsouxs Mut wird belohnt. Sein Vortrag beim belgischen Vorentscheid treibt den Zuschauern die Tränen in die Augen und führt zu Begeisterungsstürmen. Auch die taffe Ruslana, die als ehemalige ESC-Gewinnerin in der Expertenjury sitzt, greift nicht nur zum Feuerzeug, sondern auch zum Taschentuch. Der stimmgewaltige Tenor macht die Konkurrenten platt. Er erhält mehr Televoter-Stimmen als seine fünf Mitbewerber zusammen und auch die internationale Jury stimmt geschlossen für ihn. Das ist selbst für den Stärksten zu viel. Auch Hirsoux kämpft mit den Tränen und sagt gerührt: “Ein Traum wird wahr, mein neues Leben hat gerade begonnen.”

Bereits als Vierjähriger wird der im französischsprachigen La Hestre geborene Belgier ESC-Fan. Es ist 1986 und die erst 13-jährige Sandra Kim gewinnt den Wettbewerb für das Königreich, zum ersten und bisher einzigen Mal. Der kleine Axel ist begeistert von dem Sieger-Song „J’aime la vie“ und singt ihn lauthals in jeder Lebenslage, auch bei einer Besichtigung des Königlichen Palastes in Brüssel, wie seine Eltern berichten. Axel will jetzt auch Musik machen.

Er lernt Trompete spielen und nimmt Gesangsunterricht. Als 23-Jähriger bewirbt sich Hirsoux bei der Castingshow “Star Academy” in Frankreich – ohne Erfolg. Der junge Mann macht trotzdem weiter und singt unter anderem als Darsteller in dem Musical “Notre Dame de Paris” in einer Amateurgruppe. Seinen Lebensunterhalt verdient sich der Wallone als Sekretär im Schulwesen, nebenher verfolgt er seinen Traum vom professionellen Sänger weiter.

2013 klappt es dann mit der Teilnahme bei “Star Academy” – in der belgischen Ausgabe. Im selben Jahr ist Hirsoux auch bei “The Voice” dabei, schafft es aber auch hier nicht in die Endrunde. 2014 nimmt er die nächste Chance wahr und bewirbt sich beim belgischen ESC-Vorentscheid Eurosong. In diesem Jahr ist der flämische Sender VRT/Eén für die Ermittlung des Kandidaten zuständig. Dass der französischsprachige Sänger sich bei den Flamen bewirbt, erregt Aufmerksamkeit, denn die Beziehung der Bevölkerungsgruppen ist nach wie vor problematisch.

Cristina Scarlat – Wild Soul (Moldau)

Moldau ist klein. Im ganzen Land leben weniger Menschen als in der deutschen Hauptstadt. Doch unter den wenigen scheint es viele mit musikalischem Talent zu geben. Die ehemalige Sowjetrepublik gehört erst seit 2005 zur ESC-Familie und die entsendeten Kandidaten schaffen es bis auf 2008 jedes Mal ins Finale. Dort bleiben sie allerdings meist im Mittelfeld hängen. Die beste Platzierung erreichen die Moldauer bei ihrem ESC-Debüt vor neun Jahren. Die Gruppe Zdob și Zdub startet gleich bis auf Platz sechs durch. Diese Marke ist bis heute ungebrochen. In diesem Jahr fährt die stimmgewaltige Cristina Scarlat für Moldau nach Dänemark. Sollte sie mit dem dramatischen Popsong “Wild Soul” Platz fünf oder mehr erreichen, wäre das Landesrekord.

Die Biografie von Cristina Scarlat liest sich wie die vieler ESC-Teilnehmer aus Osteuropa: hineingeboren in eine musikalische Familie, Klavier- und Geigenunterricht, Singen im Chor. Sie zeigt außergewöhnliches Talent und studiert folgerichtig am Musikkonservatorium. Das übliche Tingeln von einem Musikwettbewerb zum nächsten beginnt. Cristina sammelt Erfahrung und gewinnt hier und da auch mal einen Preis.

2011 und 2013 ist sie beim Vorentscheid für den Grand Prix im Rennen – erst Platz zwölf, dann Platz drei und ein Jahr später klappt es endlich: Cristina Scarlat gewinnt den Vorentscheid und damit das Ticket nach Kopenhagen. Den Moment der Entscheidung beschreibt die 1981 in der Hauptstadt Chișinău geborene Moldauerin als Cocktail aus Emotionen. Kein Wunder, dass der erste Platz so heftige Gefühle auslöst, ist er doch der bisher größte Erfolg der Künstlerin und das Sprungbrett für eine große Karriere.

Zwei Merkmale stechen aus dem ESC-typischen-Lebenslauf heraus: Cristina ist Solistin im Präsidenten-Chor, in den nur Sänger mit besonders exzellenten Stimmen reinkommen, und sie singt Lieder, die aus der Feder ihrer Nichte stammen. Die zehn Jahre jüngere Lidia Scarlat ist selbst Musikerin und in Moldau mit der Band Cuibul erfolgreich. Seit fünf Jahren schreibt sie Songtexte für ihre Tante, so auch den ESC-Titel “Wild Soul”. Zusammen mit dem erfahrenen Komponisten Ivan Akulov hat die 23-Jährige ein düsteres Popdrama erschaffen, in dem es um den existenziellen Kampf zwischen Gut und Böse geht.

Valentina Monetta – Maybe (San Marino)

“Never change a winning team”, heißt es im Showbiz. Für die Sängerin Valentina Monetta und den deutschen Komponisten Ralph Siegel kann diese Regel nicht gelten, denn 2012 schaffte ihr gemeinsamer Song für San Marino in Baku nicht die Halbfinalhürde. Dennoch setzt der san-marinesische TV-Sender 2013 erneut auf dieses Duo. Nachdem im März feststand, wie der 21. Beitrag Ralph Siegels für den Eurovision Song Contest klingt, muss man sagen: Es ist ein Paukenschlag. Viele Fans halten “Crisalide” im Vorfeld für die beste Komposition des Münchners seit Jahren. Doch die Vorschusslorbeeren spiegeln sich nicht in Punkten wider – für Monetta und Siegel ist im Halbfinale Schluss.

Zunächst sieht es aus, als habe sich die einjährige Zusammenarbeit der zwei Künstler ausgezahlt. Siegel hat die große italienischsprachige Ballade der 38-jährigen Tochter eines Kalabriers und einer San-Marinesin auf den Leib komponiert. Im Vergleich zum Vorjahr, wo Valentina mit dem “Social Network Song” etwas im Getöse um den Entstehungsskandal des Songtextes unterging, kommt in der Entpuppungsgeschichte “Crisalide” ihre R&B-Seite zum Klingen.

Das offizielle Video inszeniert sie als Diva, die sich im schwarzen Gewand und der Dunkelheit windet, gleich einer Puppe, die aus ihrem Kokon schlüpfen will. Ihre langen Locken haben einen dunkleren, kupferfarbenen Ton bekommen, der besser zum Drama des Songs mit Klavierkaskaden und Streichern passt und mit poetischen Zeilen wie “Ich muss sterben, um zu leben. Und ich werde all diesen Schmerz und dieser Verzweiflung in meinem Herzen verzeihen” aufwartet.

Und siehe da, nach zwei Dritteln des Songs schlüpft der Schmetterling aus der Verpuppung, Monetta erscheint im roten Abendkleid, das von langen roten Tüchern umweht wird wie von Flügeln, und die Ballade hebt ab zum Eurodiscosong. Aus einem Lied werden zwei, auch die Form des Liedes mutiert zum flatternden Schmetterling.

Dass sie für den kleinsten der teilnehmenden Eurovisionsstaaten ins Halbfinale fliegt, scheint Kommentaren der Internetnutzer in den Foren im Vorfeld nicht unwahrscheinlich. Ralph Siegel jedenfalls, der 1982 mit Nicole siegte und 1980 mit Katja Ebstein zweiter wurde, freut sich “auf die Ehre, San Marino erneut mit der wunderbaren Valentina Monetta zu repräsentieren”. Doch wieder gehört der deutsche Komponist zu den Pechvögeln. Die Ballade “Crisalide” fliegt in Malmö im Halbfinale raus.

Nun versucht das Komponisten-Sängerin-Gespann den dritten Anlauf. Monetta tritt 2014 in Kopenhagen erneut mit einem Siegel-Song: “Maybe”, einer romantisch-zeitlosen Ballade.

Auf der letzten Seite erfahrt ihr alles über die Teilnehmer aus Portugal, Niederlande, Montenegro und Ungarn.

Hört euch hier alle 16 Teilnehmer des 1. Halbfinales bei ihren Proben an

Hier klicken, um den Inhalt von www.youtube.com anzuzeigen



Folge uns!

2,504FansGefällt mir
580FollowerFolgen
1,023FollowerFolgen
2,057FollowerFolgen

Let's Dance

Let's Dance 2024 - Lina Larissa Strahl ist raus!

Let’s Dance 2024: Lina Larissa raus! Bilder von Show 4!

In der vierten Liveshow von "Let's Dance" mussten leider Lina Larissa Strahl und Profitänzer Zsolt Sándor Cseke die Sendung verlassen. Nach Comedienne Maria Clara Groppler,...

Big Brother

Big Brother 2024 - Das sind die 3 neuen Bewohner

Big Brother 2024: Bertha, Luanna und Simon sind die Neuen!

Es ist Halbzeit bei "Big Brother" und das nutzt der Große Bruder, um gleich drei neue Bewohner in den Container zu schicken. 50 Tage nach...