Donnerstag, 25. April 2024
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Maischberger: Thema + Gäste heute Abend in der ARD (05.09.2018)

MAISCHBERGER immer Mittwochs um 22:45 Uhr im Ersten.
© WDR/Peter Rigaud

Heute Abend befasst sich Sandra Maischberger mit dem Thema „Roter Teppich für Erdogan: Ist das die richtige Türkei-Politik?“ und diese Gäste sind im Studio: Mesale Tolu, Günter Wallraff, Elmar Brok, Cigdem Akyol, Erkan Arikan und Clemens Fuest.

Es war für viele Menschen die vielleicht beste Nachricht des Sommers: die Ausreise von Mesale Tolu nach Deutschland. Sieben Monate hatte die Journalistin in einem türkischen Gefängnis gesessen.

Verfolgt die politische Führung der Türkei damit jetzt auch einen neuen Kurs der Annäherung – kurz vor dem umstrittenen Staatsbesuch von Recep Tayyip Erdogan in Berlin? Soll die deutsche Regierung jetzt ihrerseits dem türkischen Staatspräsidenten entgegenkommen und das wirtschaftlich angeschlagene Land am Bosporus unterstützen? Oder wäre das der Kotau vor einem Autokraten?

 

Die Gäste heute Abend

Mesale Tolu (Journalistin)

Die Journalistin saß 2017 mehr als sieben Monate lang in türkischer Untersuchungshaft. Der Vorwurf: angebliche Terrorpropaganda. Zeitweise war ihr damals zweijähriger Sohn mit ihr im Gefängnis. Seit wenigen Tagen ist die deutsche Staatsbürgerin mit türkischer Abstammung zurück in Deutschland. Über ihre Ausreise, freue sie sich nicht wirklich, sagt Mesale Tolu, weil sie wisse, “dass sich in dem Land, in dem ich eingesperrt war, nichts verändert hat”. Zur Fortsetzung ihres Prozesses will die gebürtige Ulmerin wieder in die Türkei reisen. Dort drohen ihr bis zu 20 Jahre Haft.

Günter Wallraff (Enthüllungsjournalist und Erdogan-Kritiker)

Deutschland bekanntester Enthüllungsjournalist war als Prozessbeobachter bei der Verhandlung gegen Mesale Tolu in Istanbul. Der Fernsehreporter verurteilt den “Kuschelkurs der Bundesregierung” gegenüber dem türkischen Präsidenten Erdogan und wendet sich dagegen, ihm den roten Teppich in Berlin auszurollen: “Diesen Despoten empfängt man nicht mit aller Ehrerbietung. Das ist kein Ehrenmann.” Günter Wallraff fordert dagegen, den Druck auf die Türkei zu erhöhen, zum Beispiel durch einen Tourismusboykott.

Elmar Brok, CDU (Europa-Abgeordneter)

Der CDU-Außenpolitiker begrüßt den Staatsbesuch des türkischen Präsidenten in Deutschland: “Wir haben schon ganz anderen Staatsoberhäuptern mit Blut an den Händen den roten Teppich ausgerollt.” Wenn wir nur noch mit Demokraten reden wollten, stünde Deutschland bald sehr einsam auf der weltpolitischen Bühne, ergänzt der Europa-Abgeordnete.Elmar Brok rät Deutschland und der EU, auf keinen Fall mit Ankara zu brechen. Dafür sei die Türkei ein zu wichtiger Partner, nicht nur in der Flüchtlingsfrage.

Cigdem Akyol (Erdogan-Biografin)

“Die Türkei ist keine Diktatur. Wir sollten mit solchen Begriffen nicht so beliebig umgehen”, sagt die Journalistin. Aber Erdogan sei ein Autokrat, vor dem ein großer Teil der Bevölkerung zittere, so die Biografin des türkischen Präsidenten. “Es deutet nichts darauf hin, dass sich die politische und wirtschaftliche Talfahrt in der Türkei demnächst ändern wird – und Erdogan ist immer noch sehr beliebt in großen Teilen der Gesellschaft”, bilanziert die langjährige Türkei-Korrespondentin: “Schließlich habe er dem Land ein ganzes Jahrzehnt lang ungewohnte politische und ökonomische Stabilität beschert.”

Erkan Arikan (Fernsehmoderator)

“Deutschland muss Erdogan die Hand reichen”, sagt der Leiter der türkischen Redaktion von WDR Cosmo, “auch wenn das vielen nicht gefällt”. Die Wirtschaftskrise in der Türkei führe dazu, so Erkan Arikan, dass der türkische Staatspräsident sich wieder Europa zuwende: “Denn Erdogan hat zur Zeit keine anderen verlässlichen Partner.” Für die Deutschtürken sei Erdogan zudem eine Identifikationsfigur, ergänzt der türkeistämmige Moderator und Journalist: “Er spricht den Deutschtürken aus der Seele und aus dem Herzen, deswegen ist er hier so beliebt.”

Clemens Fuest (Chef des Ifo-Instituts)

Der Volkswirtschaftsprofessor warnt vor den Folgen der ökonomischen Krise am Bosporus. Die türkische Wirtschaft stehe am Abgrund, so Clemens Fuest: “Wir müssen uns massive Sorgen machen. Der türkischen Regierung ist es nicht gelungen, vertrauensbildende Maßnahmen für Investoren einzuleiten”, erklärt der einflussreiche Ökonom und fordert: “Die Türkei sollte Hilfe beim Internationalen Währungsfonds beantragen. Die Europäer sollten diesen Weg unterstützen.”

Wiederholungen der Sendung

Do, 06.09.18 | 00:45 Uhr | WDR
Do, 06.09.18 | 03:25 Uhr | Das Erste
Do, 06.09.18 | 08:05 Uhr | WDR
Do, 06.09.18 | 21:02 Uhr | tagesschau24
Fr, 07.09.18 | 01:45 Uhr | MDR
Sa, 08.09.18 | 04:00 Uhr | SWR BW
Sa, 08.09.18 | 23:15 Uhr | 3sat

Über Sandra Maischberger

Sandra Maischberger ist eine der glaubwürdigsten und beliebtesten Fernsehjournalistinnen Deutschlands.

Die Jury des Hanns-Joachim-Friedrichs-Preises lobte sie für ihre Fähigkeit, “die Persönlichkeit der Interviewten ohne Indiskretion und Tabubrüche darzustellen”. Neugier und Intelligenz gepaart mit Unnachgiebigkeit und journalistischem Instinkt prägen auch ihre Moderationen, Reportagen und Dokumentationen, in denen Sandra Maischberger Themen kompetent, kritisch und klar auf den Punkt bringt. “Journalismus ist meine Berufung”, sagt sie, “denn Journalismus ist für mich lebenslanges Lernen”.

Und gelernt hat sie viel, seit sie 1989 ihre ersten Erfolge mit der Jugendsendung “Live aus dem Schlachthof” (Bayerisches Fernsehen) feierte. 1991 folgte “Talk im Turm” (Sat.1) mit Erich Böhme, bevor sie 1992 durch ihre erste tägliche Interviewsendung, “0137” (Premiere), führte. Von 1993 bis 1994 moderierte und konzipierte sie das wöchentliche Format “Spiegel TV Interview” (Vox).

1995 machte sie eine achtmonatige Weltreise. Im Jahr darauf moderierte sie für SPIEGEL TV die Sendung “Freitag Nacht” (Vox). Es folgten “Greenpeace TV” (RTL) und Arbeiten für das ZDF, den WDR und den Bayerischen Rundfunk.

Im Januar 2000 startete sie mit ihrer preisgekrönten Talkshow “Maischberger” (n-tv). 2002 drehte sie die viel beachteten Dokumentationen “‘Dr. Wedel und Mr. Hyde’ – der Regisseur der Affäre Semmeling” (ZDF) und “Es ist 20 Uhr … – Die Tagesschau wird 50!” (NDR/WDR).

Im Zuge der Bundestagswahl 2002 moderierte sie gemeinsam mit Peter Kloeppel die Polit-Talk-Reihe “Im Kreuzfeuer” (RTL). Seit 2003 prägt sie das ARD-Talkformat “Menschen bei Maischberger” (heute: “Maischberger”).

“Maischberger” heute Abend um 22:45 Uhr in der ARD

 

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