
Das Thema bei „hart aber fair“ ist „Der Osten wählt, der Westen schaut gequält: Sieht so die Einheit aus?“ und das sind die Gäste im Studio.
Die Wahl in Thüringen hat gezeigt: Der Osten tickt politisch anders – auch 30 Jahre nach dem Fall der Mauer. Warum sind AfD und Linke so stark im Osten? Woher kommt die Unzufriedenheit? Oder kann so nur ein Wessi fragen, der den Osten nicht versteht?
Die Gäste
Herfried Münkler
emeritierter Professor an der Humboldt Universität zu Berlin
Der Politikwissenschaftler sagt: „Im Osten gibt es doch viel mehr Wende-Gewinner als Verlierer, den Menschen geht es nicht schlecht. Leider geben die Unzufriedenen den Ton an.“
Hajo Schumacher
Moderator; freier Kolumnist, Autor diverser Politiker-Biographien
Der Journalist ist empört: „Bei allem Verständnis für Verletzungen und Ungerechtigkeiten nach dem Mauerfall: Wer Björn Höcke wählt, der weiß, was er tut, der wählt ganz bewusst die Demokratie ab und will den völkischen Führerstaat. Da helfen keine einfühlsamen Gespräche, sondern Recht und Gesetz.“
Dirk Neubauer
Buchautor „Das Problem sind wir“
Der SPD-Bürgermeister aus Sachsen sagt: „So einfach ist es nicht. Schuld am Erfolg der AfD im Osten hat auch, dass man den Menschen nach der Wende gesagt hat: Macht euch keine Sorgen, wir kümmern uns. Man hat den Osten entpolitisiert.“
Antje Hermenau
Politikberaterin und Unternehmerin; ehem. Grünen-Politikerin; jetzt für die Freien Wähler Sachsen aktiv
Die ehemalige Grüne und Unternehmerin aus Dresden ist überzeugt: „Die AfD wird nicht gewählt, weil im Osten alle rechts sind, sondern aus jahrelanger Verzweiflung und Wut über die Politik in Berlin.
Joerg Helge Wagner
Der Politik-Chef des „Weser-Kurier“ kritisiert: „Die Ostdeutschen sind nicht kolonisiert worden, sie sind der Bundesrepublik beigetreten. Sich nun als Opfer zu sehen, ist falsch, bequem und billig.“
Clara Ehrenwerth
Die freie Autorin und Theater-Schaffende aus Leipzig hat im Westen studiert. Sie sagt: „Viele Wessis verstehen den Osten nicht. Was wissen sie denn schon über die DDR? Dass die Mauer gefallen ist und dass es die Stasi gab. Mehr nicht. Etwas mehr Interesse würde helfen.“
Wiederholungen
- 29.10.2019 | 02:10 Uhr | DasErste
- 29.10.2019 | 08:25 Uhr | WDR Fernsehen
- 29.10.2019 | 10:15 Uhr | 3SAT
- 29.10.2019 | 20:15 Uhr | tagesschau24
Über Frank Plasberg
Sein Moderationsstil gehört zu den Markenzeichen der Sendung.
Die journalistische Laufbahn im Schnelldurchgang:
- mit 18 Volontariat bei der „Schwäbischen Zeitung“
anschließend Polizeireporter und Redakteur bei der „Abendzeitung“ in München - 1980 Studium in Köln (Theaterwissenschaft, Politik und Pädagogik), parallel dazu die ersten Radiosendungen bei SWF3 in Baden-Baden
- 1987 die erste Begegnung mit Christine Westermann – 15 Jahre lang moderieren die beiden die „Aktuelle Stunde“ im WDR-Fernsehen
- 1993 Übernahme der Redaktionsleitung der „Aktuellen Stunde“, gleichzeitig acht Jahre lang verantwortlich für zahlreiche Sondersendungen im Dritten
- seit Januar 2001: Frank Plasberg wendet sich ganz der Arbeit vor der Kamera zu. Er moderiert „hart aber fair“ und seit Frühjahr 2002 auch andere aktuelle Sendungen im Ersten wie etwa den ARD-Wahlcheck und war Interviewer für die ARD beim Kanzler-Duell 2009.
- seit 2005: zusammen mit Jürgen Schulte Produzent und Inhaber der Fernsehproduktionsfirma „Ansager & Schnipselmann“
- von 2008 bis 2014: Moderation der WDR-Sendung „plasberg persönlich“
- seit 2009: Moderation der Primetime-Show „Das große ARD-Jahresquiz“
- 2016/2017: ständiger Kandidat der ARD-Vorabend-Quiz-Show „Paarduell – wer schlägt Anne Gesthuysen und Frank Plasberg“
Auszeichnungen:
- 2003 Deutscher Fernsehpreis
- 2005 Adolf-Grimme-Preis
- 2005 Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis
- 2005 Politikjournalist des Jahres (MediumMagazin)
- 2006 Bayerischer Fernsehpreis im Bereich Information für die Moderation von „hart aber fair“
- 2008 Fernsehjournalist des Jahres – Goldener Prometheus (V.i.S.d.P.)
- 2008 Bambi