
Am Samstagabend war alles Wurst beim „Eurovision Song Contest“ und nach knapp 50 Jahren ging der Pott wieder nach Österreich. Jetzt meldet sich Udo Jürgens zu Wort.
Udo Jürgens war es, der 1966 das erste Mal den „Eurovision Song Contest“ mit Österreich gewann. Am letzten Samstag gewann Österreich das zweite Mal mit Conchita Wurst. Die BILD-Zeitung kontaktierte nun Udo Jürgens in seinem Urlaub in Portugal und fragte nach, was er von dem Sieg hält.
Gegenüber BILD sagte er: „Als ich Frau oder Herrn Wurst das erste Mal gesehen habe, war ich erschrocken. Eine Frau mit Bart, was soll das denn? Das war mir sehr fremd. Dann habe ich sie in einer Talkshow gesehen und war angenehm überrascht, wie intelligent und sympathisch sie war. Da habe ich mir gesagt: Ich habe nicht das Recht, intolerant zu sein und jemanden nach seinem Aussehen zu beurteilen. Es zählt doch immer nur der Mensch.“
Ehrliche Worte des letzten „Grand Prix“-Gewinners. Doch Udo Jürgens hatte mehr zu sagen: „Conchita ist vor dem ESC im eigenen Land angefeindet und übelst beschimpft worden. Schon da hatte sie meine Sympathie, weil ich die Ausgrenzung von Menschen ablehne.“
Jürgens sagte weiter, dass wenn es in Österreich einen Vorentscheid gegeben hätte, dann wäre Conchita Wurst niemals nach Kopenhagen gefahren, denn in Österreich gebe es derzeit politisch rechte Tendenzen. Dies verabscheut er. Den Auftritt von Conchita fand er großartig, denn sie war auch sein Favorit und habe ehrlich gewonnen.
Zudem findet Udo Jürgens, dass Europa der toleranteste Kontinent auf der Welt sei. Selbst erzkatholische Länder wie Spanien gaben Österreich 12 Punkte. Das sei ein Zeichen „gegen die Bedrohung aus dem Osten und gegen die Unterdrückung von Homosexuellen, die dort immer noch an der Tagesordnung ist.“
Für ihn ist Conchita Wurst ein gute Nachfolgerin. Gerne würde er sie einmal persönlich treffen, wenn er wieder in Wien sei. Vielleicht kommt dabei ja ein gemeinsamer Song heraus. Wer weiß?