Über Jobs in Hamburg freue ich mich immer ganz besonders. Auch als geborene Münchnerin liebe ich diese schöne Stadt. Von 1999 bis 2000 habe ich beruflich bedingt dort ein Jahr meines Lebens verbracht und noch immer habe ich dort viele Freunde. Letzte Woche ging es also mal wieder für eine Abend-Moderation in den Norden.
Die Firma Holsten hat im Rahmen einer neuen Image-Kampagne zu einer großen Veranstaltung geladen. Auf der Gästeliste, das Who is Who der Hamburger Wirtschafts- und Politik-Branche. Stargast: Uwe Seeler, mit dem ich ein etwa 20 minütiges Interview auf der Bühne führen soll!
Das Thema der neuen Kampagne:
Ecken, Kanten, Holsten. Das Bier mit Charakter.
Da fällt es natürlich nicht schwer einen Bezug zum Sport und zum Fußball herzustellen.
Um 18 Uhr habe ich mich in der Hamburger Handelskammer also mit Uwe Seeler und den Verantwortlichen von Holsten getroffen. Wir haben kurz den groben Inhalt des Interviews abgesprochen und um 18:30 Uhr ging es auch schon los.
Der Vorstandsvorsitzende von Holsten, Frank Maßen, Uwe Seeler und ich nahmen auf der Bühne Platz und wurden mit Mikros ausgestattet. Zum Glück saß Uns Uwe rechts von mir. Er ist auf dem rechten Ohr, seit eines Unfalls taub und so konnten wir sicher gehen, dass er mich gut versteht.
Uwe Seeler ist ein unglaublich netter Mensch. Offen, ehrlich und sympathisch. Ich wollte unter anderem von ihm wissen ob die Fußballprofis heutzutage auch noch so viele Ecken und Kanten haben wie einst Typen a la Effenberg, Basler, Matthäus und Völler.
Sein Kommentar:
„Wenn ich mir heute die Fußball-Bundesliga anschaue, dann sehe ich immer mehr Spieler, die austauschbar und glatt geschliffen sind. Dabei sind es doch gerade die Ecken und Kanten, die Fußballer besonders machen. Es muss wieder mehr echte Charakterköpfe und Mut zur Individualität geben – auf dem Spielfeld genauso wie im Alltag!“
Die 500 geladenen Gäste applaudierten und auch ich musste ihm absolut Recht geben. Spielerberater, Vereine, Werbepartner wünschen sich immer mehr angepasste Profis ohne Skandale. „Badboys“ sind heutzutage in der Bundesliga die Ausnahme. Schade.
Und wer wird laut Uwe Seeler dieses Jahr Meister? Er tippt auf einen spannenden Zweikampf zwischen Borussia Dortmund und dem FC Bayern München. Und ich? Ich glaube, dass auch Mönchen Gladbach und Schalke bis zum letzten Spieltag noch ein Wörtchen mitreden…
In einigen Wochen sind wir alle schlauer.
Nach 20 Minuten Interview standen Uwe Seeler und ich noch der Presse für Fotos zur Verfügung. Ich war überrascht wie geduldig ein Topstar wie Seeler ist.
Er nahm sich alle Zeit, schüttelte Hunderte von Händen stets mit einem Lächeln im Gesicht. Auch daran könnten sich viele junge Stars mal ein Beispiel nehmen. Auch für Smalltalks mit den anwesenden Gästen war er sich nicht zu schade. Ganz im Gegenteil. Irgendwann machte ich ihn dann mal auf das leckere Buffet aufmerksam. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt schon zwei volle Teller intus.
Um 20 Uhr schmerzten meine Füße, Beine und mein Rücken. Ich hätte doch lieber auf flache Schuhe setzen sollen…
Ich verabschiedete mich von meinem Interviewpartner und meinen netten Gastgebern. Ich war müde und wollte einfach nur noch meine Beine hochlegen. Ab nach Hause!
Das war vorerst mein letzter Arbeitstag. Ich bin schwanger, im 9. Monat und werde mich jetzt erst mal um meine eigene Kugel kümmern.
ZUR PERSON
Nach dem Abitur marschierte die in München und Madrid aufgewachsene Isabella schnurstracks zu TV München. Und mit dem Satz: „Hallo, ich bin die Isabella und will hier Praktikum machen“ begann ihre Fernsehkarriere. An das Praktikum schlossen sich ein Volontariat und ein Studium der Kommunikationswissenschaften, Politik und Soziologie. Von 1996 bis 1998 moderierte die Newcomerin auf TV München das legendäre Format „Subway“.
1999 erhielt die fußballbegeisterte Isabella Müller-Reinhardt dann die Anfrage, für TM3 als Studiomoderatorin und Fieldreporterin in der Uefa-Champions-League zu arbeiten. Dabei interviewte sie berühmte Fußballer und arbeitet mit Reportergrößen. Doch bei allem Respekt ist ihr nie die Idee gekommen, den männlichen Moderationsstil ihrer Kollegen zu imitieren. Das Resultat: Sogar die BamS schrieb „Keine Frau plaudert so kompetent über Fußball wie sie“.
Neben Sport- und Online-Moderationen unternahm sie mit „X-Factor, wahre Lügen“ sogar einen Ausflug ins Fach der Mystery-Sendungen.
Für den damals Deutschlands 1.Quizsender moderierte sie gemeinsam mit Torsten Knippertz die Bundesliga-Sendung „90 Live“.
Privat interessiert sich Isabella vor allem für Literatur, Mode, Kochen und Musik.