Echo Skandal: Immer mehr Promis geben ihren Preis zurück

VOX zeigt den Award-Abend "ECHO 2018 - Der Deutsche Musikpreis" mit erstklassigen Live-Acts am 12.04.2018, 20:15 Uhr.
© MG RTL D / Boris Breuer

Nachdem die Rapper Kollegah und Farid Bang in der letzten Woche beim „Echo“ prämiert wurden für „Jung Brutal Gutaussehend 3“ in der Kategorie „Hip-Hop/Urban National“, mehren sich jetzt immer mehr die Rückgaben der Preise von verschiedenen Preisträgern. Wir haben alle Infos.

Letzten Donnerstag fand die Echo-Verleihung statt. Von Campino gab es Kritik zu dem Song „0815“ von Kollegah und Farid Bang. In diesem Song rappt Farid Bang „definierter als von Auschwitzinsassen“. Die beiden waren ebenfalls beim „Echo 2018“ nominiert und der Ethikrat hatte sich dazu entschieden, sie nicht auszuschließen. Letztendlich gewann sie auch den Echo.

Was war passiert?

Campino in seiner Kritik: „Wir haben auch immer mal mit Provokationen und Tabubrüchen gearbeitet. Dieses Lied löst gerade eine Debatte aus, wie weit Kunst und Meinungsfreiheit gehen darf. Wann ist die moralische Schmerzgrenze erreicht?“ Und weiter: „Ich spreche jetzt als Musiker zu anderen Musikern: Jeder von uns muss eine Linie ziehen, wo bei uns eine Grenze der Toleranz erreicht ist. An sich halte ich Provokation für wichtig und richtig.“

Und weiter: „Für mich persönlich ist diese Grenze überschritten, wenn es um frauenverachtende, homophobe, rechtsextreme und antisemitische Beleidigungen gegen Andersdenkende geht und auch um die Diskriminierung jeder anderen Religionsform.“

Kollegah und Farid Bang durften sich auch äußern und Kollegah ergriff das Wort: „Also ich will hier keine Politikdebatte draus machen. Wir sind hier um zu feiern. Wer das Thema mit uns besprechen möchte, der kann das auf der Afterparty tun. Jetzt haben wir erstmal einen schönen Abend mit einer guten Show.“

Danach erhielten die beiden Rapper ihren Echo.

Der Echo wird wieder zurückgegeben

Jetzt geben immer mehr Preisträger ihren Echo ab. Zunächst gab die Band „Notos Quartett“ ihren Echo zurück. Klaus Voormann, der einen Echo für sein Lebenswerk erhielt, gab seinen Preis ebenfalls zurück.

Der Dirigent Enoch zu Guttenberg und der Pianist Igor Levit wollen den Preis zurück gegeben. Igor Levit bei Twitter:

Peter Maffay fordert sogar den Rücktritt der Verantwortlichen des Echos. Hier sein Statement dazu auf Facebook:

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Und jetzt gerade teilte Marius Müller-Westernhagen bei Facebook mit, dass er all seine sieben Echos wieder zurückgeben wird: „Ich schließe mich meinem geschätzten Freund und Kollegen Klaus Voormann an und werde alle meine ECHOS zurückgeben. Das schafft Platz bei mir zu Hause und in meinem Herzen.“

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Es bleibt abzuwarten, welcher Preisträger noch seinen Echo zurückgeben wird. Der Bundesverband Musikindustrie kündigte angesichts der Proteste an, das Konzept des Preises zu überarbeiten.

Videos zum Thema Echo

 

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