Daniel Schuhmacher – Das XL-Interview mit dem DSDS-Star

Für STARSonTV hat sich Daniel Schuhmacher ein wenig Zeit für ein Telefoninterview genommen. Es wurde viel gefragt, aber auch ein wenig geplaudert.
© Tamara Platytsch/Fokus Fotografie

Für STARSonTV hat sich Daniel Schuhmacher ein wenig Zeit für ein Telefoninterview genommen. Ihr erfahrt, ob es eine neue Single mit Damon Paul geben wird und ob bald auch ein Weihnachtssong von Daniel in den Läden stehen wird.

STARSonTV: Hallo Daniel, wie geht’s dir? Wie war dein Tag bisher?

Daniel: Ganz gut! Hab ein bisschen Sport gemacht und ein paar Mails beantwortet, also ein relativ entspannter Tag heute.

STARSonTV: Das klingt doch gut! Dann lass uns doch gleich mal über deine aktuelle Single reden, „Lose Control“, die du gemeinsam mit DJ Damon Paul aufgenommen hast. Für mich ist „Lose Control“ ja wie eine kleine Hommage an den Moment, an das Genießen. Besonders schön finde ich die Zeile „We are the masters of our own world“. Ist das auch dein Motto nach dem du lebst?

Daniel: Auf jeden Fall! Ich habe das die letzten Jahre für mich gelernt, weil früher immer alles ziemlich kontrolliert war. Da war immer der Gedanke, dass man allen Menschen gefallen will und es jedem Recht machen möchte. Irgendwann habe ich gemerkt, dass es darum eigentlich gar nicht geht. Es geht vielmehr darum, dass man so mit sich selbst zufrieden ist und sich sein Leben auch so gestaltet wie man selber will und seine Träume und Wünsche verfolgt, anstatt immer auf andere zu achten und sich beeinflussen zu lassen. So habe ich das in dem Song widerspiegeln wollen.

STARSonTV: Die Freiheit hast du ja mittlerweile auch mehr oder weniger gewonnen, dass du auch mehr Entscheidungen treffen kannst, als vielleicht noch zu DSDS-Zeiten. Die Freiheit muss man sich ja auch erst einmal erarbeiten, dass man so sein eigenes Ding durchziehen kann.

Daniel: Ja, das stimmt. Bei mir war es ja anfangs so, dass ich nach dem Sieg dann gleich schon das Album machen musste mit Dieter. Alles war sehr durchgeplant, allein vom Management her. Ich glaube, es war damals auch einfach so, dass ich von dieser Show so erschlagen war, dass ich einfach alles wie ein Roboter gemacht hab und irgendwann festgestellt habe, dass ich ja auch eigene Wünsche habe. Ich wollte meine eigenen Songs machen, mein eigenes Ding durchziehen und hab mir das dann so nach und nach erarbeitet. Für mich ist es wichtig, dass ich um mich herum ein Team aufbaue, das mir meinen Freiraum lässt und bei dem ich meiner Kreativität freien Lauf lassen kann, ohne dass ich eingezwängt werde. Das hat natürlich auch ein paar Jahre gedauert. Und dann natürlich an einem Album zu arbeiten, das man selbst gestaltet, das war auch eine Zeit, die ich mir genommen habe. Das waren alles Sachen, die haben ihre Zeit lang gedauert, aber für mich hat es sich auf jeden Fall gelohnt.

STARSonTV: „Lose Control“ ist ja eine Nummer, die man gut abends im Club hören kann, wenn man weggeht zum Feiern und einfach eine gute Zeit haben will. Ist das so die Musik, in deren Richtung du dich hinentwickeln wolltest, so dass du sagen kannst „jetzt bin ich musikalisch angekommen, das ist genau mein Ding“ oder ist Dancemusik mehr ein weiterer Schritt darin, dich noch weiter auszuprobieren?

Daniel: Musikalisch bin ich sehr offen und „Lose Control“ mit Damon Paul kam eigentlich per Zufall zustande. Wir haben uns auf einem Event getroffen und er meinte, dass er einige Tracks hat und ob ich mir vorstellen könnte, dazu was zu schreiben. Das hab ich dann getan und mich ein wenig ausprobiert und dann kam direkt „Lose Control“ raus, was uns beiden auf Anhieb gefallen hat. Also, er war auch zufrieden mit dem, was ich aus dem Song gemacht hab und dann war das einfach unser Projekt, was wir gestartet haben. Ob es genau das ist, was ich immer machen will, glaube ich nicht. Es soll also nicht so überbewertet werden, dass man sagt, das ist jetzt genau die Richtung, in die ich gehen will. Auch wenn es um das nächste Album geht bin ich noch sehr offen und will mich nicht einschränken auf irgendwas oder in eine Richtung festlegen. Ich meine, mit „Lose Control“ bin ich total happy, weil das auch nicht der typische Dance-Song ist. Die meisten Dance-Songs gehen nur darum, dass man im Club „danced“ oder sie handeln von großen Ärschen, also ziemlich belanglose Texte. Ich will was machen, was Inhalt hat und was für mich auch was bedeutet und wo es nicht nur darum geht, dass die Leute Tanz-Moves zu dem Text machen können.

STARSonTV: Dann passt ja auch perfekt der Titel von deinem letzten Album „Diversity“, was ja so viel wie Vielseitigkeit bedeutet und was ja andeutet, dass du dich musikalisch nicht festlegen willst und keinen Stillstand hier eintreten lassen möchtest.

Daniel: Ja, das Album war schon vielseitig, auch vom Inhalt her. Wir haben so grob eine Richtung festgelegt, da so ein Album ja auch einen roten Faden braucht. Das war in meinem Fall Popmusik mit Elementen der 80er Jahre, etwas Eurythmics-mäßig mit ein bisschen Synthie-Sound. Aber darauf festlegen möchte ich mich auch nicht. Ich hatte auf dem letzten Album auch Songs, die waren etwas akustischer, weil ich einfach auch Vielseitigkeit mag. Ich denke, dass ich auch stimmlich viele verschiedene Sachen singen kann, und es macht mir auch einfach Spaß, mich auszuprobieren. Und deshalb wird das auch in Zukunft so sein.

STARSonTV: Dann hältst du es ja in dem Sinne mehr oder weniger wie Forrest Gump: „Meine Alben sind wie eine Schachtel Pralinen, man weiß nie, was man bekommt.“

Daniel: (lacht) Ja, so ungefähr!

STARSonTV: Das ist ja auch schön so und so lange es deinen Fans gefällt, was du auf den Markt bringst, ist doch alles gut.

Daniel: Das beruhigt mich auch so. Meine Fans sind jetzt einen langen Weg gegangen, auch durch verschiedene Änderungen der Musik. Wenn man mal vergleicht, das erste Album, das letzte Album, oder auch „Lose Control“, das ist schon ein riesen Unterschied. Und meine Fans sind trotzdem geblieben und haben diese Entwicklung und den Weg mit mir miterlebt und glauben weiterhin an mich. Das gibt mir auch die Sicherheit, dass ich da was richtig gemacht hab.

STARSonTV: Auf deine Fans kommen wir auch nachher nochmal zu sprechen, denn wir haben einige Fanfragen gesammelt bei Facebook. Aber erst noch einmal kurz zu „Lose Control“, wird es denn eine weitere Zusammenarbeit mit Damon Paul geben? Ist da schon etwas in Planung?

Daniel: Wir haben da schon drüber gesprochen und wir haben da auch beide Bock drauf, weil wir uns auch einfach gut verstehen und es von der Arbeit her bei uns sehr entspannt ist. Er lässt mir meinen Freiraum was die Songs angeht und ich ihm auf jeden Fall auch. Wir sind da nicht stur oder lassen nicht mit uns reden, das finde ich schon mal gut. An ein paar Sachen haben wir schon ein wenig gearbeitet und schauen jetzt mal, was vielleicht die nächste Single werden könnte. Wir sind da schon am werkeln und schicken uns fleißig Ideen hin und her.

STARSonTV: Wann hieß es denn für dich das letzte Mal „Lose Control“? Wann hast du denn mal die Kontrolle verloren oder auch abgegeben?

Daniel: Oh mein Gott….Ich glaube, am ehesten Kontrolle abgeben, ohne großartig nachzudenken geht bei mir mit meinen Freunden zuhause. Ich hab einen geilen Freundeskreis. Und wenn ich mit meinen engsten Freunden zusammen bin, dann bin ich der Mensch, der einfach mal loslässt und nicht kontrolliert ist und vielleicht auch mal Zeug redet, das nicht so durchdacht ist. Da kann ich einfach frei sein und muss nicht über alles nachdenken.

STARSonTV: Das war genau das, worauf ich hinaus wollte. Denn die Kontrolle zu verlieren muss ja zwangsläufig nicht immer etwas Negatives sein. Das kann ja auch einfach nur bedeuten, den Kopf mal auszuschalten und sich einfach hinzugeben. Und ich denke, das kommt in deinem Song auch gut rüber. Man kann auch gar nicht stillstehen wenn man ihn hört, das geht gar nicht.

Daniel: Das war das Ziel!

STARSonTV: Ziel erreicht! Mission accomplished. An dieser Stelle würde ich dann gern noch einmal kurz auf DSDS zu sprechen kommen. Ich habe in einem anderen Interview von dir gelesen, dass du da schon mal deinen Unmut geäußert hast über die aktuellen Regeländerungen, zum Beispiel die Anhebung der Altersgrenze auf 40 Jahre oder die Erweiterung der Teilnehmersuche auf andere Länder. Was denkst du denn, was der Grund war für diese Regeländerungen? Glaubst du, dass DSDS in Deutschland die jungen Teilnehmer ausgehen?

Daniel: Also erst mal vorweg, das mit der Altersanhebung finde ich nicht so schlimm, das ist so die einzige Regel wo ich denke, dass es ok ist. Ich meine, Menderes wird ja auch älter und die brauchen den halt. Ich finds aber einfach schade, dass man jetzt im kompletten europäischen Umfeld sucht. Ich meine, die ganzen Länder in denen man jetzt sucht haben ihre eigenen Shows und es heißt ja auch „Deutschland“ sucht den Superstar. Es muss ja kein Deutscher sein, das war ja nicht meine Meinung, aber ein Bezug zum Land sollte doch schon da sein. Wie sieht das letztlich aus, wenn lauter Leute mitmachen, die kein Deutsch sprechen? Wird die ganze Show dann synchronisiert? Ich verstehe einfach den Sinn nicht. Ich glaube einfach, dass auch die Bewerberzahlen zurückgehen, weil es auch einfach zu viele Casting-Shows gibt und Casting dadurch mittlerweile auch ein bisschen durch ist. Vielleicht haben sie auch mittlerweile alle Talente ausgeschöpft, die es in Deutschland gibt, es sind mittlerweile ja schon viele Staffeln zusammengekommen.

STARSonTV: Man muss den Nachwuchs ja irgendwo her bekommen.

Daniel: Vielleicht hängt es auch damit zusammen, dass das letzte Mal eine Polin gewonnen hat, die Aneta, und dass man dann gedacht hat „ok, in Polen oder auch in Holland empfangen die Leute auch RTL, das wären ja noch mal ein paar Anrufer mehr.“ Ich meine, das hat ja auch sehr gut geklappt mit der Schweiz und Österreich die letzten Jahre. Die letzten beiden Gewinner vor Aneta waren Schweizer. Marketingtechnisch und aus Quoten-Sicht ist das also vielleicht eine ganz gute Idee, aber nicht unbedingt sinngemäß.