In Folge 2079 von “Alles was zählt” bekommt Ingo Zadek, gespielt von André Dietz, eine Schock-Diagnose: Sein Arzt teilt ihm mit, dass er an Leukämie, Blutkrebs, erkrankt ist. Wir haben alle Infos.
Ausgerechnet der Mann, der immer den Clown macht und stets einen fröhlichen Song auf den Lippen hat, erfährt in Folge 2079 (16. Dezember 2014) von seinem Arzt eine Wahrheit, wie sie bitterer nicht sein könnte: Er leidet an Leukämie, Blutkrebs.
Auch der Zeitpunkt, an dem er von seiner Krankheit erfährt, könnte nicht fataler sein: Es ist gerade kurz vor Weihnachten und er will seiner neuen Liebe Bea (Caroline Frier) einen Heiratsantrag machen … Als Ingo sich der Konsequenz der Diagnose bewusst wird, bricht er zusammen. Doch wie hat Schauspieler André Dietz reagiert, als man ihn mit der Story konfrontiert hat? Wir haben ihn gefragt.
Hier ein Kurz-Interview mit André Dietz
André, was hast du gedacht, als du erfahren hast, dass deine Rolle Ingo an Leukämie erkrankt?
Oh verdammt, die wollen mich loswerden!!! Nein, unsere Producerin Annette Herre hat das Gespräch über diese Geschichte eröffnet mit den Worten: ‘Ingo bekommt Leukämie …!’ Ich habe daraufhin gesagt: ‘Halte ich für eine gute Story, aber lass es uns auf jeden Fall richtig machen.’ Damit meinte ich abnehmen, Haarausfall, vielleicht den Todesfall und alle anderen schlimmen Dinge, die mit dieser Krankheit einhergehen, zu zeigen und dabei gleichzeitig den Humor nicht zu verlieren. Mir ist sehr wichtig, dass die Auswirkungen dieser Krankheit möglichst nah an der Realität erzählt werden. Das ist in einem täglichen Format weitaus schwieriger als in einem Film oder einer wöchentlichen Serie.
Wie hast du dich dann auf die Story vorbereitet?
Um eine Authentizität zu wahren, habe ich lange mit Leuten der DKMS (Deutsche Knochenmarkspenderdatei) und mit einem betroffenen jungen Mann geredet, der Ingo gar nicht so unähnlich ist und die Krankheit überstanden hat.
Nach dem Tod von Annette ist dies Ingos zweiter Schicksalsschlag. Fällt es dir schwer, solche tragischen Geschichten zu spielen, wo du doch sonst so gern den Clown vor der Kamera machst?
Immer nur den Clown zu geben, nervt auch manchmal. Ich freue mich immer über solche Herausforderungen. Wenn man dazu noch auf diese Krankheit sowie die Wichtigkeit von Organisationen wie die DKMS aufmerksam machen kann, freue ich mich natürlich zehnfach, da ich mit Charity-Aktionen an sich oft ein Problem habe. Seit ich für die Darstellung der Krankheit abnehme, fahre ich mindestens dreimal die Woche mit dem Fahrrad zum Dreh (insgesamt 42 km). Ich habe das Gefühl, je kranker Ingo wurde, desto gesünder wird André.
Für die Szenen voller Tränen und Schmerzen grabe ich schlimme Dinge aus meiner Vergangenheit aus (ich habe unter anderem meine Mutter vor vielen Jahren an Krebs verloren). Sobald die Szenen vorbei sind, kann ich davon Abstand nehmen. Das Ganze hat etwas Therapeutisches. Man könnte also sagen, diese Geschichte ist gut für meinen Körper und für meine Seele. Hinzu kommt, dass die Fallhöhe bei meinem Charakter größer ist als bei anderen.
Ingo, der immer Lustige, immer Positive, bekommt … Krebs. Bämm! Ich hoffe, dass Blutkrebs-Patienten und Menschen die mit der Krankheit in naher Umgebung zu tun haben, mit der Darstellung zufrieden sind.
Ich bin natürlich offen für Kritik. Die Reaktionen und Kritiken innerhalb unserer Produktion und von RTL sind bisher jedenfalls bombig!
Wie wird Ingo mit der Krankheit umgehen? Wird er kämpfen oder aufgeben?
Wir reden über Ingo! Er wird immer kämpfen! Wir werden sehen, ob er Erfolg haben wird … Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass Humor und Liebe die wichtigsten Antriebsfedern für jeden Kampf sind, den man im Leben führen muss. Das sieht Ingo auch so. Der Umgang in der Serie mit den scheinbar so gegensätzlichen Komponenten tödliche Krankheit und Humor wird mit Fingerspitzengefühl eingesetzt. Den einen wird es zu krass erscheinen, die anderen werden es vielleicht für zu sachte halten. Ich für meinen Teil habe Geschichten zu diesem Thema erlebt und gehört, die man so um 19:05 nicht zeigen könnte.