Die Gäste heute Abend bei „Anne Will“: Lars Klingbeil, Roderich Kiesewetter, Ulrike Franke, Sönke Neitzel, Nicole Deitelhoff und Boris Pistorius.
Das Thema bei „Anne Will“: Bedingt abwehrbereit – schafft Deutschland so die Zeitenwende?
Das Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe in Ramstein ist für den neuen Verteidigungsminister Boris Pistorius der erste Auftritt auf großer Bühne. Und gleich ein entscheidender: Er sagte am Freitag, Deutschland bereite sich auf den Fall einer möglichen Lieferung von „Leopard 2“-Kampfpanzern in die Ukraine vor.
Entschieden worden sei über die Lieferung aber noch nicht. Nicht das einzige Thema, um das sich der Verteidigungsminister schnell kümmern muss. Denn bei der Bundeswehr gibt es viele Baustellen.
Wie kann sie fit gemacht werden für die Aufgaben der „Zeitenwende“? Ist Deutschland bei der Lieferung von Kampfpanzern tatsächlich „der Bremsklotz“, wie die CDU behauptet?
Und wird Deutschland dem „Anspruch einer Führungsmacht“ gerecht, den SPD-Chef Lars Klingbeil eingefordert hat?
Die Gäste heute bei „Anne Will“
Boris Pistorius (SPD)
Bundesminister der Verteidigung
Kurzbiografie: Geboren am 14. März 1960 in Osnabrück. 1978 Abitur, anschließend Lehre als Groß- und Außenhandelskaufmann. Seit 1976 SPD-Mitglied. Von 1980 bis 1981 leistet er seinen Wehrdienst ab. Von 1981 bis 1990 studiert er Rechtswissenschaft in Münster und Osnabrück, Abschluss mit 2. Staatsexamen. 1990 Tätigkeit als Rechtsanwalt, von 1991 bis 1995 ist er Persönlicher Referent des Niedersächsischen Innenministers Gerhard Glogowski. 1995 bis 1996 ist er Stellvertretender Leiter des Ministerbüros von Minister Glogowski. Von 1996 bis 2013 ist er Ratsmitglied der Stadt Osnabrück mit den politischen Schwerpunkten Finanzen, Wirtschaftsförderung und Stadtentwicklung. Von 1997 bis 2002 leitet er verschiedene Dezernate bei der Bezirksregierung Weser-Ems, Außenstelle Osnabrück und wird 1999 zum 2. Bürgermeister der Stadt Osnabrück (Vertreter des OB) gewählt. Die Wiederwahl erfolgt 2001, 2002 legt er das Amt aus beruflichen Gründen nieder. Von 2002 bis 2006 leitet er die Abteilung „Schulen und Sport“ der Bezirksregierung Weser Ems, Außenstelle Osnabrück und ist von 2006 bis 2013 Oberbürgermeister der Stadt Osnabrück. Von 2013 bis 2023 ist er Minister für Inneres und Sport des Landes Niedersachsen und am 19.01.2023 als Verteidigungsminister vereidigt.
Lars Klingbeil (SPD)
Parteivorsitzender
Kurzbiografie: Geboren 1978 in Soltau und in Munster aufgewachsen. 1999 – 2004 Studium der Politischen Wissenschaft, der Soziologie und der Geschichte an der Leibniz Universität Hannover (Abschluss Magister). 2003 bis 2007 war er stellvertretender Bundesvorsitzender der Jusos. Abgeordneter im Bundestag ist er seit 2009 und seit 2012 Mitglied im Vorstand der SPD-Niedersachsen. Von 2014 bis 2018 war er Vorsitzender der Landesgruppen Niedersachsen/Bremen der SPD-Bundestagsfraktion. Im Dezember 2017 löste er Hubertus Heil als Generalsekretär ab. Klingbeil gilt als Architekt der Wahlkampagne, die der SPD bei der Bundestagswahl 2021 den Sieg bescherte und Olaf Scholz ins Kanzleramt führte. Seit Dezember 2021 ist Klingbeil Co-Vorsitzender der Partei.
Roderich Kiesewetter (CDU)
MdB und Oberst a.D.
Kurzbiografie: Geboren 1963 im südbadischen Pfullendorf, aufgewachsen ist er in Ellwangen-Schrezheim. Bereits in der Schulzeit erste politische Erfahrungen in der Schülerunion wie Jungen Union. Nach dem Abitur 1982 Eintritt in die Bundeswehr. Dort Studium der Wirtschaftswissenschaften in München und in Austin/Texas mit dem Abschluss Dipl.-Kaufmann. Es folgen Stationen im Bundesministerium der Verteidigung, der NATO und EU in Brüssel und beim Aufbau-Ost der Bundeswehr in Thüringen. Mehrere Auslandseinsätzen u.a. auf dem Balkan und in Afghanistan haben sein Berufsleben geprägt. 2009 verlässt er als Oberst im Generalstabsdienst die Bundeswehr. Seit 2009 direkt gewählter Abgeordneter im Bundestag für den Wahlkreis Aalen – Heidenheim in Baden-Württemberg. Im Bundestag ist er für seine Fraktion u.a. Obmann für Außenpolitik im Auswärtigen Ausschuss und stellvertretender Vorsitzender des Parlamentarischen Kontrollgremiums.
Ulrike Franke
Verteidigungs- und Sicherheitsexpertin beim European Council on Foreign Relations (ECFR) in London
Kurzbiografie: Geboren 1987 in Aachen, dort 2006 deutsch-französisches Abitur. Von 2006 bis 2009 Bachelorstudium an Sciences Po Paris (deutsch-französischer Campus in Nancy) mit Studienaufenthalt an der University of St Andrews 2008/09. 2009 bis 2011 Masterstudium an Sciences po Paris und der Universitaet Sankt Gallen. Ab 2012 in Oxford, 2018 Promotion. Von 2017 bis 2021 Policy Fellow am European Council on Foreign Relations, ECFR (London/Berlin). Seit August 2018 Co-host und Co-Entwicklerin des Podcast „Sicherheitshalber“, Seit Oktober 2019 Policy Affiliate am “Future of Humanity Institute”, University of Oxford und seit März 2021 Senior Policy Fellow am European Council on Foreign Relations, ECFR (London)
Sönke Neitzel
Militärhistoriker und Professor für Militärgeschichte / Kulturgeschichte der Gewalt
Kurzbiografie: Geboren am 26.06.1968 in Hamburg, 1987 Abitur, anschließend Wehrdienst. Von 1988 bis 1994 Studium Mittlere und Neuere Geschichte, Publizistik, Politikwissenschaft in Mainz; 1994 Promotion zum Thema „Der Einsatz der Luftwaffe über dem Atlantik und der Nordsee 1939–1945“. 1998: Habilitation zum Thema „Die Weltreichslehre im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert“. Von 1999 bis 2008 war er Hochschuldozent auf Zeit am Historischen Seminar der Universität Mainz und übernahm von 2008 bis 2011 Lehrstuhlvertretungen an den Universitäten Bern und Saarbrücken Zudem ist er Senior Fellow am Kulturwissenschaftlichen Institut in Essen (KWI). 2011 und 2012 ist er Chair of Modern History / Global Security der University of Glasgow, 2012 bis 2015: Chair of International History an der London School of Economics and Political Science und seit Oktober 2015 hat er den Lehrstuhl für Militärgeschichte / Kulturgeschichte der Gewalt an der Uni Potsdam inne.
Nicole Deitelhoff
Politikwissenschaftlerin, Friedens- und Konfliktforscherin
Kurzbiografie: Geboren 1974. Von 1994 bis 1997 Studium der Politikwissenschaft, Rechts- und Wirtschaftswissenschaften an der Technischen Universität Darmstadt und von 1997 bis 1998 Master of Arts in Political Science an der State University of New York at Buffalo. Von 1998 bis 2001 war sie Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bundestagsbüro des SPD-Abgeordneten Walter Hoffmann. 2004 promovierte sie zum Dr. Phil. an der TU Darmstadt. Seit 2009 ist sie Professorin für Internationale Beziehungen und Theorien globaler Ordnung an der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Dazu nahm sie von 2010 bis 2015 verschiedene Gastprofessuren und Forschungsaufhalte, u.a. an der University of Hawaii, am Center for European Studies an der Harvard University und an der Hebrew University in Jerusalem wahr. Seit 2016 ist sie Geschäftsführendes Vorstandsmitglied und damit Leiterin des Leibnitz-Instituts Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung und seit 2022 Fellow am The New Institute Hamburg.
Über Anne Will
Anne Will wurde 1966 in Köln geboren. Sie studierte Geschichte, Politologie und Anglistik in Köln und Berlin. Nach dem Studium volontierte Anne Will beim Sender Freies Berlin in den Bereichen Hörfunk und Fernsehen.
Von 1992 an moderierte sie beim SFB die Talkshow „Mal ehrlich“ und den „Sportpalast“. Parallel dazu war sie von 1996 bis 1998 Gastgeberin der Medienshow „Parlazzo“ im WDR Fernsehen.
Als erste Frau moderierte sie 1999 die ARD-Sportschau. Im Jahr 2000 berichtete sie für die ARD von den Olympischen Spielen in Sydney. Von April 2001 bis Juni 2007 moderierte Anne Will die Tagesthemen.
Vier erfolgreiche Jahre zeigte sie als Gastgeberin des Sonntagabend-Talks ANNE WILL mit intensiven Gesprächen über aktuelle gesellschaftspolitische Fragen weitere Facetten ihres Könnens.
2011 wechselte das Format auf den Mittwochabend, um 2016 schließlich – nach fünf weiteren erfolgreichen Jahren – auf den alten Sendeplatz am Sonntagabend zurückzukehren.
2002 bekam Anne Will die Goldene Kamera verliehen, 2006 den Deutschen Fernsehpreis für die „Beste Moderation Information“, im Oktober 2007 den Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis „für ihre unabhängige Haltung und ihre unaufgeregte, aber stets kompetente Präsentation der Ereignisse des Tages“.
Das „medium magazin“ zeichnete Anne Will als „Newcomerin des Jahres 2007“ aus, außerdem erhielt sie den Goldenen Prometheus als „Fernsehjournalistin des Jahres 2007“.
Anne Will ist Botschafterin für den „Raum der Namen“ im Holocaust-Mahnmal in Berlin.
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