Das Thema bei Anne Will ist „Recht auf Leben und Selbstbestimmung – die neue Debatte über Abtreibungen“ und sie begrüßt Franziska Giffey, Kristina Hänel, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Philipp Amthor und Teresa Bücker.
Seit Monaten diskutiert die Große Koalition über das umstrittene sogenannte „Werbeverbot“ für Schwangerschaftsabbrüche, den Paragrafen 219a. Ausgelöst hatte die Debatte die Ärztin Kristina Hänel, die wegen unerlaubter Werbung verurteilt wurde.
Durch den jetzt vorgestellten Reformentwurf dürften Ärztinnen und Ärzte zwar darauf hinweisen, dass sie Schwangerschaftsabbrüche durchführen, jedoch keine weiterführenden Informationen zum Eingriff anbieten.
Vielen reicht dieser Kompromiss nicht. Für neues Konfliktpotential sorgt auch die von der Bundesregierung initiierte Studie zu den „seelischen Folgen“ von Schwangerschaftsabbrüchen. Was bewirkt die Lockerung des „Werbeverbots“?
Was sagt der Paragraph 219a über das Frauen- und Gesellschaftsbild in Deutschland aus? Sollte der „Abtreibungs-Paragraf“ 218 aus dem Strafgesetzbuch gestrichen werden?
Die Gäste heute Abend
Franziska Giffey (SPD)
Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
Kurzbiografie: Geboren 1978 in Frankfurt/Oder. Studium zur Diplom-Verwaltungswirtin und später zum Master of Arts für Europäisches Verwaltungsmanagement an der FHVR Berlin, 2010 promoviert Giffey im Bereich Politikwissenschaft an der Freien Universität Berlin. SPD-Mitglied ist Giffey seit 2007. Drei Jahre später wird sie Bezirksstadträtin für Bildung, Schule, Kultur und Sport in Berlin-Neukölln. 2015 wird sie Bezirksbürgermeisterin von Neukölln. Das Amt übt sie aus, bis sie 2018 als Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend ins Bundeskabinett wechselt.
Philipp Amthor (CDU)
Mitglied des Deutschen Bundestages
Kurzbiografie: Geboren 1992 in Ueckermünde/Mecklenburg-Vorpommern. Amthor tritt 2008 in die CDU und die Junge Union ein. Von 2012 bis 2017 studiert er Rechtswissenschaften an der Universität Greifswald. Seitdem ist er dort Doktorand und wissenschaftlicher Mitarbeiter sowie Mitarbeiter einer internationalen Wirtschaftskanzlei in Berlin. Amthor ist Mitglied im Landesvorstand der Jungen Union Mecklenburg-Vorpommern und seit 2007 Mitglied des Bundestages. Dort sitzt er u.a. im Innenausschuss.
Kristina Hänel
Fachärztin für Allgemeinmedizin, wurde wegen unerlaubter Werbung für Schwangerschaftsabbrüche verurteilt
Kurzbiografie: Geboren 1956 in Kassel, Studium der Medizin und Grundstudium der Psychologie in Gießen. Hänel arbeitet langjährig in Zentren der Deutschen Gesellschaft für Familienplanung, Sexualpädagogik und Sexualberatung e.V. (Pro Familia) sowie in Stimezo-Kliniken in den Niederlanden, in denen Schwangerschaftsabbrüche durchgeführt werden. Seit 2001 hat sie eine eigene Praxis in Gießen. Mehrere Jahre ist sie Lehrbeauftragte an der Justus-Liebig-Universität Gießen und unterrichtet über das Thema sexuelle Traumatisierung im Kindesalter. Hänel ist Mitglied bei Pro Familia e.V. und bei der Deutschen Gesellschaft für Sexualforschung. Im November 2017 ist Hänel vom Landgericht Gießen zu einer Geldstrafe von 6000 Euro verurteilt worden, weil sie auf ihrer Internetseite Schwangerschaftsabbrüche als Leistung angeboten hatte.
Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP)
Bundesjustizministerin a.D.
Kurzbiografie: Geboren am 26. Juli 1951 in Minden/Westfalen, Studium der Rechtswissenschaften in Göttingen und Bielefeld. Nach ihrem Staatsexamen nimmt Leutheusser-Schnarrenberger eine Tätigkeit beim Deutschen Patentamt in München auf, zuletzt ist sie dort Leitende Regierungsdirektorin. 1990 zieht sie für die FDP in den Deutschen Bundestag ein und wird zwei Jahre später Bundesjustizministerin im Kabinett von Helmut Kohl. Nach dem Mitgliederentscheid der FDP zum sogenannten großen Lauschangriff tritt sie vom Amt der Bundesministerin der Justiz zurück. Anschließend ist sie als Rechtsanwältin tätig und amtiert von 2009 bis 2013 erneut als Bundesjustizministerin. Leutheusser-Schnarrenberger ist u.a. stellvertretende Vorsitzende der Friedrich-Naumann-Stiftung und seit 2019 Richterin am Bayerischen Verfassungsgerichtshof.
Teresa Bücker
Chefredakteurin des Magazins „Edition F“
Kurzbiografie: Geboren 1984 in Meschede, Studium der Veterinärmedizin, Publizistik und Psychologie an der FU Berlin, das sie aber nicht abschließt. Zwei Jahre lang ist Bücker Community- und Social- Media-Managerin bei „Der Freitag“. Anschließend wird sie Newsroom-Redakteurin beim SPD-Parteivorstand. 2012 bis 2014 ist Bücker Referentin für digitale Strategien bei der SPD-Bundestagsfraktion. 2014 wird sie Redaktionsleiterin bei Edition F, seit 2017 ist sie dort Chefredakteurin.
Wiederholungen
Mo, 04.02.19 | 02:55 Uhr Das Erste
Mo, 04.02.19 | 16:00 Uhr Phoenix
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Mi, 05.02.19 | 10:15 Uhr 3sat
„Anne Will“ heute Abend um 21:45 Uhr in der ARD